Montag, 23. März 2015

C-Berolinas verlieren unglücklich bei Adler


Nach den Ausfällen von Clara, Dora, Emily und Ronja verblieben elf Spielerinnen für das Spitzenspiel beim SV Adler in Lichtenrade. Davon Einige durch abklingende Erkältungen und Wehwehchen geschwächt bzw. mit Trainingsrückstand sorgten in der Summe für eher unrosige Aussichten, besonders in einer zu erwartend temporeichen und umkämpften Partie. Diese begann aus unserer Sicht mit deutlichen Feldvorteilen. Sehr präsent in den Zweikämpfen fing unser Team früh die Angriffsbemühungen der Gastgeberinnen ab. Daraus, und aus Tempodribblings und längeren Bällen resultierten etliche Gelegenheiten. Davon blieben einige ohne Torabschluss, auch weil die Gegnerinnen energisch zu Sache gingen. Bis zur zwanzigsten Minuten hatten unsere Mädchen dann, bei ihren drei grössten Chancen, leider nicht das Glück der Tüchtigen auf ihrer Seite. Zweimal bewahrte das Aluminium den SV Adler vor einem bis dahin nicht unverdienten Rückstand. Besonders bei einem tollen 25-Meter-Freistoss von Joyce hatte der gesamte Bero-Anhang schon den Torschrei auf den Lippen, als der Ball gegen den Innenpfosten klatschte und hinter dem Rücken, der bereits geschlagenen Torhüterin die Torlinie entlang sprang. Eine Führung hätte vor allem mental auf beiden Seiten Spuren hinterlassen bzw. Kräfte freigesetzt, die wir gut gebraucht hätten. So kam es aber wie nicht selten im Fussball: Mitte der ersten Hälfte konnten die Gastgeberinnen schnell steil spielen, auch weil unsere Defensivreihe zu passiv blieb, und diese Chance zu einem Treffer nutzen. Wenn es etwas "Negatives" an unserer bisherigen tollen Saisonleistung gibt, dann ist es der ungewohnte Erfahrungsmoment nach einem Gegentor. Bei einem sechs, sieben, oder neun zu eins konnten wir bisher eher locker darüber lächeln. Hingegen hinterliess dieser Rückstand schon sichtbare, wenngleich absolut nachvollziehbare Spuren der Verunsicherung. Gerade in den dann folgenden fünfzehn Minuten kamen die Lichtenraderinnen zu drei weiteren nahezu identischen Chancen, von denen eine zu einem weiteren Gegentor führte. Dabei hatte Mare nahe der Strafraumgrenze sogar noch klären können. Der Ball prallte aber zu unserem Pech gegen ein Bein und einer Adler-Angreiferin direkt vor die Füße. Bis zur Pause hatten sich unsere Berolinas dann aber längst schon wieder stabilisiert und zurück ins Spiel zurückgekämpft.
In der zweiten Halbzeit konnte Amatu "nur" noch im Tor weitermachen. Somit steigerte sich das Luftanhalten des Trainers, bei jedem Zweikampf, Pressschlag, Sturz oder Foul, in den grenzwärtigen Bereich. Die kompletten zweiten 35 Minuten stemmten sich dann unsere Berolinas mit allen Kräften gegen die drohende Niederlage. Der SV Adler kam zu keiner weiteren echten Torchance und verteidigte weiter mit vollem Einsatz. Uns hingegen fehlte es letztlich dann in den entscheidenen Offensivsituationen an der Durchsetzungsstärke. Logischer Weise fehlte der Einen oder Anderen auch die Ausdauer und speziell bei den Standartsituationen eben auch etwas das Glück. Angesichts dessen, dass wir drei Viertel der Spielzeit ausgeglichen gestalten konnten wenn nicht sogar bestimmten, und wir uns etliche Gelegenheiten und gute Chancen erarbeiten
konnten, uns lediglich nur eine etwa 15-minütige Schwächephase erlaubt hatten, wäre ein Unentschieden durchaus gerecht gewesen.

Apropos gerecht - vom Schiedsrichter gerecht behandelt fühlten sich nicht alle Spielerinnen. Wie in den vorherigen Spielberichten, unabhängig des Ergebnisses, ist gewöhnlich mal ein zumeist positiver Eindruck über die Referees zu lesen. Andreas Neitzel vom FC Wacker Lankwitz fiel, und da waren sich beide Seiten einig, durch seine inkonsequenten Entscheidungen auf. In gewissen Situationen leitete er das Spiel sehr aufmerksam und regelbewusst, als er falsche Einwürfe, oder einen Anstoss, bei dem der Ball scheinbar nicht einen Zentimeter nach Vorne gespielt wurde abpfiff. Klar - Mädchen, die erst seit Kurzem Fussball spielen sollen dazulernen. Diejenigen Spielerinnen, die schon deutlich länger aktiv sind, und zudem den nationalen u. internationalen Fussball verfolgen, erwarten dann natürlich auch, dass im weiteren Verlauf das Spiel ebenso regelentsprechend geleitet wird. Eine Abseitsentscheidung, bei der die Empfängerin beim Pass in der eigenen Hälfte stand, war eine vielversprechende Torchance die abgepfiffen wurde. Nach einem Dribbling, bei dem die Stürmerin durch einen leichten Kontakt kurz aus dem Tritt gebracht wurde, sich dann aber letztlich durchsetzt hatte, wurde das Spiel unterbrochen und auf Freistoss entschieden. Die Vorteilsregel, schliesslich war die Angreiferin unmittelbar frei durch, kam nicht zur Anwendung. Das Spiel wurde leidenschaftlich aber keineswegs überhart geführt. Insgesamt hatten allerdings unsere Berolinas in vier, und die Lichtenraderinnen in acht Situationen, ein Foulspiel begangen. "Im Eifer des Gefechts" zwar stets unbeabsichtigt, aber letztlich in der Summe der Aktionen, wären, zum Schutz der Spielerinnen bzw. wenigstens als Signalwirkung, ein, zwei Verwarnungen, in Form einer gelben Karte, völlig in Ordnung gewesen. Und wenn zudem eine Spielerin frei durch ist, ihr dann die letzte Verteidigerin, nicht mutwillig, aber zweifelsfrei in die Beine läuft, und sie damit zu Fall bringt, stehen dazu im Regelheft auch entsprechende Entscheidungen. Nunja - wenn, vielleicht schon in drei Monaten, in einem Pokalfinale, drei junge Damen und Herren aus dem Leistungskader, diese Szene, egal ob in der ersten oder in der siebzigsten Minute, mit einem Platzverweis bewerten ist das Erstaunen dann umso größer. Einige Schiedsrichter verwechseln wohl leider immer noch ein temporeiches und umkämpftes U15 Juniorinnen Landesliga-Spitzenspiel mit einem Bambini-Kick, bei dem sich die Spieler, aufgrund von Ungestümtheit und eingeschränktem Blickfeld "über den Haufen laufen". Beide Augen zudrücken hilft den beteiligten Jugendlichen nicht weiter und steigert letztlich nur die vermeidbare Ressentiments gegenüber der pfeifenden Zunft. Leider scheinen solche Spielleiter oft gar nicht darauf vorbereitet, dass es in einem Mädchenspiel überhaupt etwas zum Thema Foulspiel zu entscheiden gibt. Dem unvorbereiteten Eindruck entsprach zudem die Tatsache, dass Referee Neitzel nicht einmal seine Schiedsrichterkleidung trug. Allein diese Einstellung wurde dem Anlass dieser Begegnung, zweier guter 11er-C-Juniorinnen-Teams, im Kampf um den Aufstieg in Berlins höchste Spielklasse, nicht gerecht. Ob er überhaupt seine Karten bei hatte blieb sein Geheimnis. So sicher wie wir, trotz des klaren 5:0 Hinspielerfolgs, den SV Ader nicht im Vorbeigehen schlagen konnten - genauso sicher pfeift man solch einen tollen "Mädchen-Fussball-Fight" nicht eben mal im Vorbeigehen.

Wir gratulieren dem SV Adler zur geglücketen Revanche! Für unsere Mädels gilt eine altbekannte Fussball-Floskel: Mund abputzen - Weitermachen!

SV Adler vs. SV BW Berolina Mitte    2:0 (2:0)

1:0 Adler (21.), 2:0 Adler (28.)

Tapfere Elf: Antonia, Amatu, Jona, Lia, Joyce, Luca, Nikita, Elsa, Edda, Hannah, Mare

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